Rhythmus und Sprache

14.12.2016 – Die Firma MEWA aus Weil im Schönbuch ermöglicht dem Kinderschutzbund die Realisierung eines lang gehegten Projektwunsches. Das Kinder- und Familienzentrum „Altes Rathaus“ Maichingen verwandelt sich seit Oktober jeden Mittwoch in eine klingende Klangwerkstatt.

„Guck mal, was ich schon kann“, sagt die kleine M. und bearbeitet mit ihren kleinen Kinderhänden sowie mit viel Hingabe ihre Djembe, eine einfellige Bechertrommel aus Westafrika. Hannes Steidinger, Geschäftsführer der Firma MEWA Textil-Management an ihrem Standort in Weil im Schönbuch, staunt nicht schlecht. Er stattet der Gruppe im Kinder- und Familienzentrum „Altes Rathaus“ in Maichingen einen Besuch ab, um sich über den Verlauf des Projektes zu informieren.

„Es freut mich zu sehen, dass Ihr so viel Freude mit den Instrumenten habt“, sagt Hannes Steidinger bei seiner Begrüßung zu den Kindern.

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Hannes Steidinger (links) Geschäftsführer der Firma MEWA und Thomas Kowoll, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes mit den Kindern der „Klangwerkstatt“.

 

Seit Oktober diesen Jahres treffen sich jeweils 10 Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren in zwei Gruppen einmal in der Woche für eine Stunde, um unter der Anleitung der erfahrenen Musikpädagogin Katharina Stadler erste Schritte in die Klangwelt und in die Welt von Rhythmus und Sprache zu unternehmen. Dieses Projekt ermöglicht den Kindern, die sonst keinen Zugang zu einer musikalischen Grundausbildung haben, ihre Fähigkeiten zu entdecken, auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Mithilfe von Musik und musikalisch-rhythmischer Arbeit sollen die Kinder sozial, motorisch und sprachlich gefördert werden.

„Von diesem Projekt habe ich über zwanzig Jahre geträumt“, sagt Thomas Kowoll, Leiter des Kinder- und Familienzentrums und Geschäftsführer des Kinderschutzbund Kreisverbandes. Mit der großzügigen Unterstützung von 6000 Euro hat die Firma MEWA  diesen Traum Wirklichkeit werden lassen.

Zu Beginn der Stunde stehen immer der gemeinsame Spaß und die Freude am Tun. Es ist immer der eigene Körper, mit dem die Kinder ohne weitere Hilfsmittel singen, sprechen und trommeln können. Meist lernen die Kinder am Anfang ein neues Lied oder einen Spruch. Durch spielerisches Üben wird das Gelernte gefestigt. Es bleibt spannend, weil immer noch ein neues Element dazukommen kann: ein Schritt- oder Bewegungsmuster, eine rhythmische Begleitung oder eine harmonische Untermalung. Dazu werden elementare Instrumente eingesetzt, z.B. Claves, Djemben, Xylophone, Klangbausteine und Boomwhackers. Durch die vielen Wiederholungen im Spiel üben die Kinder Text und Melodie, erst auswendig, dann inwendig. Grammatik und Wortschatz werden erweitert und gefestigt. Dazu kommen dann rhythmische Begleitungen in Bewegung, mit und ohne Instrumente. Abgerundet wird das Lied oft durch ein einfaches harmonisches Ostinato.

Diese Erfahrungen können Kinder am besten in einem zwanglosen, positiven Umfeld sammeln, Musik wird so zu einem entspannten, vergnüglichen Lernen. „Motiviert durch den gemeinsamen Klang üben die Kinder aufeinander zu hören – eine Fähigkeit, die nicht nur in der Musik wertvoll ist“, sagt Katharina Stadler.

Beeindruckt und hocherfreut über den Verlauf des Projekts verabschiedet sich Hannes Steidinger von den Kindern. Ein vielstimmiges  „Dankeschön“  der Kinder und ein auf den Djemben eingängig getrommelter Rhythmus begleiten ihn.